Zuckerfrei versus "ohne Zuckerzusatz"

Zuckerfrei oder nicht? Dieses Thema taucht immer wieder auf, wenn man sich eingehend mit der Ernährung seines geliebten Vierbeiners beschäftigt. Die Zutat "Zucker" hat viele Namen, aber nicht alle sind so gesundheitsschädlich wie ihr Ruf vermuten lässt. Wir beleuchten das Thema von verschiedenen Seiten.
Das Thema Zucker spielt in der Ernährung von Hunden und Katzen immer wieder eine Rolle. Unter Zucker versteht man umgangssprachlich das ungesunde weiße oder braune Granulat, was bei vielen von uns im Kaffee oder Tee landet. Und hier fragen sich Tierfreunde zu Recht: was hat Zucker im Katzenfutter zu suchen? Wir Menschen können entscheiden, ob wir Zucker essen möchten, aber unsere Fellnasen sind auf die Nahrung angewiesen, die wir ihnen servieren. Natürlich wollen wir nur das Beste für unsere Vierbeiner, also ist die logische Konsequenz, Futter ohne Industriezucker zu kaufen.

Wie findet man Tiernahrung ohne Industriezucker?
Das Etikett bietet hier einen ersten Anhaltspunkt. Auf jeder Verpackung muss die Zusammensetzung angegeben sein. Findet sich hier der Begriff Zucker oder Karamell, kann man die Dose direkt wieder ins Regal stellen. Ist das nicht der Fall, hält man Tiernahrung ohne Zucker in der Hand, richtig? Nein, leider ist das nicht ganz so einfach! Die Bezeichnung „Zucker“ steht landläufig für Industrie- oder Haushaltszucker. Aber es gibt auch natürlich vorkommende Stoffe, die ebenfalls unter den chemischen Begriff Zucker fallen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Zucker
Zunächst muss man die einzelnen Arten von Zuckern unterscheiden, wobei jede Art von Zucker zu den Kohlenhydraten gezählt wird. Weitere Informationen zu Kohlenhydraten und Ballaststoffen finden Sie hier: Was sind Kohlenhydrate und Ballaststoffe?

Einfachzucker (Monosaccharid)
Einfachzucker sind beispielsweise Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker), die beide rasch vom Körper aufgenommen werden und zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen.

Zweifachzucker (Disaccharid)
Zweifachzucker bestehen aus zwei Einfachzuckern, die chemisch miteinander verbunden sind (sogenannte glycosidische Bindung). Saccharose (Rohrzucker) und Lactose (Milchzucker) gehören zu den Zweifachzuckern und müssen im Körper erst zu Einfachzuckern zerlegt werden, bevor sie in die Blutbahn gelangen können und lassen den Blutzucker ebenfalls schnell ansteigen. Saccharose findet man zum Beispiel in Obst, gleichzeitig ist aber auch unser Haushaltszucker Saccharose.

Mehrfachzucker (Oligosaccharid) und Vielfachzucker (Polysaccharid)
Mehrfachzucker bestehen aus bis zu zehn Einfachzuckern und sind benötigen daher nach Aufnahme in den Körper einige Zeit, bis sie als Energielieferant zu Verfügung stehen. Mehrfachzucker findet man in Pflanzen. Bei mehr als zehn glycosidisch verbundenen Einfachzuckern spricht man von Vielfachzuckern. Hierzu gehören Stärke (beispielsweise Kartoffel- oder Maisstärke), Pektine (ist beispielsweise in Äpfeln und Möhren enthalten) und Cellulose (der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden und ein wichtiger Ballststoff).

Wir sehen also: selbst, wenn auf dem Tierfutteretikett der Begriff Zucker nicht zu finden ist, heißt es noch lange nicht, dass auch wirklich kein Zucker enthalten ist. Es bedeutet lediglich, dass kein Industriezucker zugesetzt wurde; natürlicherweise in den Rohwaren vorkommende Saccharide können durchaus Bestandteil des Futters sein. Und das ist auch gut so!

Zucker: Unterscheidung Umgangssprache und wissenschaftliche Bezeichnung
Das bedeutet man muss unterscheiden, ob man den Begriff im chemischen oder im umgangssprachlichen Kontext verwendet. Gleichzeitig bedeutet es auch, dass ein Futter mit pflanzlichen Bestandteilen niemals völlig zuckerfrei sein kann – denn, wir erinnern uns: auch Cellulose und Stärke sind wissenschaftlich betrachtet Zucker.

Was bedeutet das nun für die Gesundheit unserer Vierbeiner?

Ein Beispiel
Unser Catz finefood No. 9 – Wild - hat folgende Zusammensetzung:

Wild* 70% (bestehend aus Muskelfleisch, Herz und Leber), Trinkwasser 23,6%, Kartoffel 3%, Preiselbeeren 2%, Mineralstoffe 1%, Rosmarin 0,2%, Weizenkeimöl 0,2%

*Anteile Wild: Muskelfleisch & Herz zusammen circa 50% (davon 2/3 Fleisch und 1/3 Herz), Leber circa 30%

Wie man sehen kann, ist kein Zucker zugesetzt. Trotzdem ist das Futter – wissenschaftlich gesehen – nicht zuckerfrei, da es Kartoffel (enthält Stärke, also ein Polysaccharid und Cellulose als Baustein der Zellwände) und Preiselbeeren (enthalten Fructose und beinhalten als Pflanze ebenfalls wieder Cellulose). Wenn wir uns die Nahrung wild lebender Katzen anschauen, fällt auf: Die natürliche Beute einer Katze enthält ebenfalls einen geringen Anteil pflanzlicher Inhaltsstoffe, nämlich den Mageninhalt der Beute. Auch dieser wird von der Katze verspeist, somit stehen also tatsächlich minimale Mengen fleischloser Zutaten auf dem natürlichen Speiseplan der Katze. Die Rezepturen von Catz finefood orientieren sich an der natürlichen Nahrung von Katzen, aus diesem Grund verwenden wir kleine Mengen an pflanzlichen Zutaten.

Ein weiteres Beispiel:

Dogz finefood No. 2 – Rind – enthält folgende Zutaten:

Rind* 65 % (bestehend aus Muskelfleisch, Herz, Leber, Lunge und Pansen), Trinkwasser 25,7 %, Kartoffel 3 %, Karotte 3 %, Apfel 2 %, Mineralstoffe 1 %, Nachtkerzenöl 0,2 %, Löwenzahn 0,1 %

*Anteile Rind: Muskelfleisch & Herz zusammen circa 50 % (davon 2/3 Fleisch und 1/3 Herz), Innereien zusammen circa 50 % (je 1/3 Leber, Lunge und Pansen)

Auch hier finden wir wieder keinen zugesetzten Zucker und trotzdem – wissenschaftlich betrachtet – ist das Futter nicht zuckerfrei. Neben Kartoffeln enthalten auch Karotten und Äpfel Zucker, nämlich ebenfalls Cellulose und Pektine. Diese Vielfachzucker liefern wichtige Ballaststoffe und haben, obwohl sie im Dünndarm nicht durch Enzyme zerlegt und somit vom Körper aufgenommen werden, eine wichtige Funktion im Verdauungsprozess. Die – teils unverdaulichen - Ballaststoffe sind wichtig für Peristaltik des Darms, fördern also den Weitertransport des Nahrungsbreis in der Darmpassage. Gleichzeitig liefern Ballaststoffe einen Beitrag zur Gesunderhaltung der Darmflora, weil sie Nährstoffe für die „guten“ Darmbakterien bereitstellen.

Fazit

Wir von Pets Nature stehen für hohe Qualität sowie offene und verständliche Deklaration unserer Eigenmarken. Aus diesem Grund bezeichnen wir unsere Nahrung für Hunde und Katzen nicht als „zuckerfrei“. Da unsere Produkte nur die natürlich vorkommenden Zuckerarten enthalten und den Rezepturen keine künstlichen Zucker zugesetzt werden, finden Sie jeweils die Bezeichnung „ohne Zuckerzusatz“ bei unseren Eigenmarken. Transparenz und Ehrlichkeit sind uns ein großes Anliegen. Daher garantieren wir Ihnen, dass Sie mit unseren Tiernahrungsprodukten hochwertige Futtermittel in den Napf Ihres Lieblings geben, die ausschließlich gute Inhaltsstoffe enthalten.

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