Artgerechte Gestaltung des
 Lebensraumes + Bewegungsmöglichkeiten

Katzen stellen andere Ansprüche an ihr Revier als wir Menschen an unsere Wohnung. Sie erleben und nutzen einen Raum dreidimensional, bewegen sich gerne auf allen Ebenen und haben aufgrund ihrer Größe auch eine ganz andere Perspektive als wir. Jedes Möbelstück, das sie erklettern oder bespringen können, vergrößert ihre Nutzfläche; Kratzbäume und Catwalks in luftigen Höhen, aber auch die oberste Fläche von Regalen und Schränken sind begehrte Alternativen zu Bäumen im Garten. Jede Wohnung lässt sich leicht in ein Kletterparadies für Katzen verwandelt.
Neben dem Klettern ist auch die Bewegungsfreiheit wichtig. Das bedeutet, dass die Katzen in der Wohnung auch Rennstrecken haben müssen; sie brauchen Raum, um im vollen Galopp durch die Wohnung toben zu können, es sollte also nicht alles vollgestellt sein. Auch wenn Katzen viele Stunden am Tag dösen, in der freien Wildbahn verbringen sie auch ein paar Stunden mit dem Jagen und Durchstreifen ihres Reviers und darum müssen wir ihnen die auf eine Wohnung adaptierte Möglichkeit bieten. Die auf Verhaltensmedizin spezialisierte Tierärztin Sabine Schroll beschreibt mit dem Satz „Think cat!“ sehr präzise, dass wir Katzenhalter unsere Perspektive verändern müssen, um die Bedürfnisse unserer Katzen zu verstehen. Begeben Sie sich doch mal auf alle Viere und erkunden Ihre Wohnung aus der Sicht der Katzen.
Neben dem Klettern ist es für Katzen auch wichtig, Orte in ihrem Revier zu haben, an denen sie nach Herzenslust kratzmarkieren können. Kratzmarkieren ist eine sehr wichtige Kommunikationsform, da unsere Katzen mit jedem Kratzer auch ihre persönliche Duftnote an markanten Stellen in ihrem Revier hinterlassen. Die markanten Stellen liegen gut erreichbar auf allen Wegen, die die Katzen durch ihr Revier (Wohnung) nutzen. Aus diesem Grund sollte man ihnen auch nicht das Kratzen an bestimmten Möbeln verbieten wollen, denn man sollte und kann ein angeborenes wichtiges Verhalten nicht verbieten. Mehr über das Kratzmarkieren erfahren Sie in unserem Artikel

An Möbeln kratzen – kratzmarkieren
Kratzbäume und Kratzbretter, die an den richtigen Stellen positioniert werden, können helfen, Ihre Möbel zu schonen. Die Betonung liegt dabei auf „den richtigen Stellen“. Manch ungenutzter Kratzbaum wird nicht an sich verpönt, sondern steht einfach nur am falschen Platz. Auch hier gilt die Devise: Think cat! Außerdem ist Kratzbaum nicht gleich Kratzbaum, er sollte schon den Ansprüchen und der Ergonomie entsprechen. Der folgende Artikel kann Ihnen bei der Beurteilung eines Kratzbaumes helfen:

Die Qual der Wahl bei Kratzbäumen

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Rückzugs- und Schlafmöglichkeiten für Katzen. Jede Katze sollte mehrere Bettchen an für sie angenehmen Stellen zur Verfügung haben. Mit der Zeit werden Ihre Katzen Ihnen zeigen, welche Materialien sie als Schlafstätte bevorzugen und an welchen Orten in ihrem Revier sie am liebsten dösen. Einige liegen gerne in luftigen Höhen, andere mögen es kuschelig in einer Höhlenkonstellation. Bettchen in Heizungsnähe sind oft sehr begehrte Plätze.  Wenn mehrere Katzen zusammenleben, kann man oft beobachten, dass einige Bettchen von allen Katzen genutzt werden, aber jede Katze auch mindestens einen Platz hat, den nur sie nutzt. Viele Katzen passen ihre Lieblingsplatzwahl auch den Jahreszeiten an.
Damit Ihre Katzen sich frei entfalten können, sollten sie jeden Raum in der Wohnung nutzen dürfen. Das gilt umso mehr, je kleiner eine Wohnung ist.

             

Es gibt leider nicht wenige Katzenhalter, die ihren Katzen den Zugang zum Schlafzimmer verwehren, damit sie eine ungestörte Nachtruhe haben. Das ist vor allem für Einzelkatzen, deren Menschen den ganzen Tag abwesend sind, besonders schlimm, denn es reduziert ihre Kontaktzeit mit einem anderen Lebewesen enorm und Katzen sind an sich sehr gesellige Wesen. Deswegen sind offene Schlafzimmertüren zu empfehlen, denn es ist meist nur eine Frage des gegenseitigen Lernens und Arrangierens, die zu einem für Mensch und Katze befriedigenden Schlaf führen. Und was gibt es Schöneres, als mit einer an sich gekuschelten schnurrenden Katze einzuschlafen?

Meine Empfehlung :

Kratzbäume und Zubehör von
          oder von         

 

  

Wichtiger Tips beim Kauf eines Kratzbaumes :

  • der Krtatzbaum sollte einen sicheren Stand haben, damit er nicht umkippt
  • die Sisalstämme sollten ein gewissesn Durchmesser haben, damit eine gewisse Stabilität entsteht ( 15 cm Durchmesser sind ideal )
  • die Sisalstämme sollten straff durchgewickelt sein, damit keine Lücken entstehen und er sich somit nicht so schnell auflöst
  • kein Plüsch oder Ähnliches sollte an den Enden der Sisalstämmen sein, weil beim kratzen lösen diese sich schnell auf und die Katzen fangen an daran zu kauen oder fressen diese Fusselteile auf ( es kann zu einem Darmverschluss kommen )

Falsch      Richtig

  • Echtholzstämme sind stabiler als Karton oder Pressspan !

  • auf das Gewinde und Befestigungsmaterial achten ( Kunststoff bricht mit der Zeit ) !
  • Plüschelemente die nicht aufgeklebt oder vestgetackert sind, lassen sich austauchen oder auch mal waschen. Also lieber einen Kratzbaum mit Klettelementen nehmen.

Richtig           Falsch

 

 

So sehen dann die Schäden an minderwertige Kratzbäume aus :

Es lohnt sich auf jeden Fall, etwas mehr Geld zu investieren !

Etwas günstigere aber auch gute Kratzbäume gibt es bei  von Natural Paradiese

 

Verschiedene Bereiche im Revier


Auch für das stille Örtchen gibt es ein paar Punkte zu beachten. Bei Katzen sind Urinieren und das große Geschäft zwei unterschiedliche Vorgänge, die in der freien Natur an unterschiedlichen Orten erledigt werden. Deswegen fordern auch viele Wohnungskatzen zwei Katzenklos für sich, für jedes Geschäft eines. Das ist auch der Grund dafür, warum immer ein Klo mehr als Katzen in der Wohnung vorhanden sein sollte. Die Ortswahl spielt auch eine wichtige Rolle, die Klos sollten an ruhigen Orten stehen, also zum Beispiel nicht neben der Waschmaschine oder in einem belebten Flur. Haubenklos mögen viele Katzen nicht so gern, denn sie haben dann ihre Umgebung nicht im Blick. Die Frage nach der richtigen Katzenstreu füllt seitenweise Katzenforen. Mehr über das Toiletten-Management für Katzen finden Sie in unserem Link : Katzenklo

 

Die Gestaltung des Futterplatzes

Unsere Katzen sind Lebewesen, die eine gewisse tägliche Routine sehr schätzen, deswegen ist ein fester Futterplatz und feste Fütterungszeiten für sie sehr wichtig. Allerdings eignet sich nicht jeder Ort aus Sicht der Katzen für ein unbeschwertes Essvergnügen.


Welche Orte sind geeignet?

Grundsätzlich sollte es ein ruhiges Plätzchen sein, ein Ort an dem sie ungestört und in Ruhe fressen können. Das gilt sowohl für drinnen wie für draußen. In der Wohnung bietet sich oftmals die Küche an, da dort meist kein Teppichboden liegt und unsere Katze auch gerne mal kleckern oder ihr Essen rund um den Napf verteilen. Gut ist es, wenn es eine Ecke ist, die der Katze einen eigenen kleinen „Raum“ schafft, wo der Mensch nicht im Zentimeterabstand daran vorbei läuft. Auch die Nähe zu Wasch- oder Spülmaschine ist zu vermeiden, da diese bei Betrieb aus Katzensicht einen Höllenlärm machen. Draußen ist die geschützte Ecke wichtig, damit sich die Katze beim Fressen nicht wie auf dem Präsentierteller fühlt und mögliche „Eindringlinge“ die ihr das Futter abspenstig machen wollen, nicht von allen Seiten kommen können.

Die Wahl des Napfes

Der Fachhandel bietet inzwischen Näpfe in allen Farben, Formen und Materialien an. Die preiswertesten sind aus Plastik, haben aber den Nachteil, dass sich sehr schnell feinste Risse im Material bilden in denen sich trotz guter Reinigung Keime ansiedeln können. Diese Keime können beispielsweise Kinnakne auslösen. Wenn man Plastiknäpfe benutzt, sollte man sie daher alle paar Monate erneuern. In der mittleren Preisklasse finden sich Näpfe aus Edelstahl. Bei ihnen besteht die Gefahr der Verkeimung bei gründlicher Reinigung nicht. Die teuersten Näpfe sind aus Keramik oder gar Porzellan, auch bei ihnen besteht diese Problematik nicht. Natürlich kann man aber auch normale Tellerchen oder Glasschalen aus dem eigenen Küchenschrank nehmen.
Wichtig ist vor allem die Form der Futterschale. Schmale und hohe Gefäße sind als Napf nicht geeignet, da die Katze bei ihnen während der Futteraufnahme mit den Schnurrhaaren an die Seiten stößt. Je nach Modell muss sie sich sehr bemühen um an das Futter heran zu kommen. Das gilt auch für einige Näpfe die im Fachhandel erhältlich sind. Je nach "Fresskultur" ihrer Katze bietet es sich auch an, eine gut zu reinigende Unterlage unter den Napf zu legen. Manche Katzen schieben die Nahrung mit der Nase über den Rand. Andere nehmen einen Happen und legen ihn neben dem Napf ab um ihn dann in Ruhe zu verspeisen. Das Trinkwasser sollte man nicht unmittelbar neben dem Fressnapf anbieten, da manche Katzen in diesem Fall nicht so gut trinken. In der freien Wildbahn haben sie ihre festen Wasserstellen im Revier verteilt, das kann man auch in der Wohnung gut umsetzen.

Näpfe und Trinkbrunnen von

Wasser - wichtiges Lebenselixier

Jedes Lebewesen braucht neben Nahrung auch Wasser zum Leben. Ohne ausreichende Wasserzufuhr trocknen wir Säugetiere aus, genauso wie eine Pflanze, die man vergisst zu gießen. Alle Körperflüssigkeiten brauchen Wasser um ihre biologischen Funktionen

  • Transport- und Lösungsmittel
  • Kühl- und Heizmittel
  • chemischer Reaktionspartner
  • Baustoff des Körpers (ca. 50 – 80 % Wasser bei einem Säugetier)

erfüllen zu können. Deswegen ist auch bei unseren Katzen eine ausreichende Wasseraufnahme sehr wichtig. Wie wir Menschen nehmen Katzen einen Teil ihres Wasserbedarfes aus der Nahrung auf. Wie viel Wasser unsere Haustiere trinken müssen, hängt von der Art der Fütterung (Trocken- oder Feuchtfutter – Letzteres gibt Wasser ab, Ersteres entzieht dem Körper bei der Verdauung Wasser), dem Grad der Aktivität und der Temperatur ab. Der durchschnittliche Wasserbedarf – inklusive über Feuchtnahrung aufgenommenen Wassers liegt bei: Katze: ca. 60 ml pro Kilogramm Körpergewicht
Katzen sagt man - aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaft den größten Teil ihres Wasserbedarfes über die Nahrung aufzunehmen - nach, sie seien schlechte Trinker. Umso wichtiger ist es, ihnen eine artgerechte und schmackhafte Wasserstelle anzubieten. In der freien Natur haben unsere Tiere keinen Wassernapf neben der frisch erlegten Beute, sondern feste Wasserstellen wie zum Beispiel kleine Bäche. Aus diesem Grund sollte auch bei Katzen der Wassernapf NICHT neben dem Futternapf stehen, sondern an einem anderen Ort in der Wohnung. Außerdem wird Wasser direkt neben dem Futter als Futter und eben nicht als Wasser wahrgenommen. Des Weiteren ermuntert fließendes Wasser – wie zum Beispiel bei einem Trinkbrunnen – oftmals unsere Katzen dazu mehr zu trinken.

 

Wasser ist nicht gleich Wasser

Obwohl das Leitungswasser in Deutschland trinkbar ist, hat es dennoch einen für unsere Katzen wahrnehmbaren leicht chemischen Geruch. Man kann anstelle von Leitungswasser auch mit einem Filter gereinigtes oder stilles Mineralwasser anbieten, bei nicht wenigen Katzen führt auch das zu einer erhöhten Wasseraufnahme. Um zu entdecken, welchen Ort unsere Lieblinge denn gerne als Wasserstellen hätten, kann man mehrere Wasserschüsseln an verschiedenen Orten verteilen und dann über mehrere Tage hinweg beobachten, welche mehr genutzt werden als andere. Ein weiterer guter Tipp ist ein kleiner, gesäuberter Kieselstein, den man in den Wassernapf legt. Häufig wird das Wasser dann eher akzeptiert. Woran es genau es liegt, ist nicht bekannt. Generell gilt es alle Wassernäpfe bzw. Brunnen regelmäßig – wöchentlich - gut zu säubern, da in der Feuchtigkeit sich gerne Krankheitserreger ansammeln. Neben der normalen Reinigung mit einem Spülmittel ist auch Essigessenz ein wichtiges Desinfektionsmittel; nebenbei löst er auch unschöne Kalkränder. Wichtig: Nach dem Säubern lange mit klarem Wasser spülen, damit sich der Geruch nach Essig oder Spülmittel auch ausreichend verflüchtigt.

Jenseits des Trinkens… ...ist Wasser auch noch in anderer Hinsicht für unsere Katzen interessant. Die im Volksmund als Wasser meidend geltende Katze, ist oftmals gar nicht so wasserscheu wie man denkt. Viele Hauskatzen lieben den tröpfelnden oder gar fließenden Wasserhahn zum Spielen und Trinken. Andere Katzen ertränken gefangene Spielmäuse in ihren Trinknäpfen. Und es gibt auch Katzenrassen, die das Wasser lieben, Bengalen und Maine Coons sind nur zwei Beispiele. Eine beliebte Herausforderung für unsere Katzen ist eine größere, mit Wasser gefüllte Schüssel, in deren Mitte das heiß geliebte Leckerlie auf einem Stück Papier oder Styropor schwimmt.

Feste Fütterungszeiten oder Futter zur freien Verfügung?

Zu dieser Frage gibt es zwei unterschiedliche Theorien. Die eine besagt, dass Katzen in der Natur öfters am Tag kleine Beutetiere fangen und dem entsprechend auch öfters am Tag die Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme haben sollten. Auch kann man beobachten, dass Katzen, wenn sie nach der Hälfte der Maus satt sind, diese verscharen und später wieder ausbuddeln um sie weiter zu verspeisen. Die andere behauptet, dass Katzen mit freiem Zugang zu Futter kein Hungergefühl mehr entwickeln, weil sie das Futter ständig riechen. Sie müssen aufgrund des Verhaltens Ihrer Katze selbst entscheiden, was bei ihr am besten passt. Wenn Sie sich dazu entscheiden, Ihrer Katze mehrmals am Tag Futter anzubieten, sind feste Fütterungszeiten angebracht. Diese geben der Katze eine gewisse Routine und Sicherheit. Nach einiger Zeit werden die Katzen auch zur Fütterungszeit bereit stehen und auf ihre Mahlzeit bestehen. Für Kitten und kranke Tiere reicht auf jeden Fall eine zweimalige Fütterung am Tag nicht aus. Für verfressene Katzen, die ihr natürliches Sättigungsgefühl verloren haben, wäre Futter zur freien Verfügung gesundheitsschädlich.

 

 

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