Das Katzenklo

Am Thema Katzenklo kommt kein Katzenfreund vorbei. Es gibt viele Fragen, die man sich als Katzenhalter stellen sollte: welche Katzentoilette bevorzugen meine Katzen? Wie viele Toiletten muss ich aufstellen - und wo? Und auch welche Einstreu bevorzugt wird, ist ein großes Themengebiet. Das Katzenklo ist unter Katzenfreunden ein sehr wichtiges Thema. Ein „falsches“ Klo, ein der Katze nicht genehmer Ort oder eine ihr nicht gefallende Streu zu Problemen wie beispielsweise Unsauberkeit führen.

Welche Katzenstreu ist die richtige?

Unzählige Beiträge in Katzenforen beweisen, dass diese Frage zum einen die Gemüter bewegt und zum anderen, dass sie letztendlich immer nur der jeweilige Mensch für sich selbst beantworten kann. Allerdings haben unsere Katzen dabei auch ein schwerwiegendes Mitspracherecht. In diesem Artikel stelle wir alle gängigen Streuarten mit ihren Vor- und Nachteilen vor.

Bentonitstreu

Bentonit ist ein Gestein, das aus verschiedenen Tonmaterialien besteht und eine hohe Wasseraufnahme- und Quellfähigkeit hat. Es hat eine poröse Struktur.
Die meisten handelsüblichen Katzenstreus bestehen aus Bentonit. Es ist je nach Qualität fein- oder grobkörniger, manche Hersteller geben auch Duftstoffe wie Babypuder, Zitrone oder Vanille hinzu. Ein weiterer Qualitätsunterschied ist die jeweilige Saugkraft, die von der Höhe des Tonanteils Montmorillonit abhängt. Auch spielt die Fähigkeit, Gerüche zu binden, eine Rolle.
Sie finden Bentonitstreus in allen Supermärkten und Drogerieketten sowie in Fachhandlungen und Onlineshops. Die höherwertigen Streus sind meist fein wie Sand gemahlen. Es gibt sie sowohl als Klumpstreu, als auch ohne Klumpenbildung. Mit Klumpstreu ist gemeint, dass der Urin vom Ton aufgesaugt wird und einen einfach zu entfernenden Klumpen bildet.

Bentonitstreus haben aber auch drei Nachteile:

  1. Sie sind sehr schwer,
  2. je nach Qualität stauben sie sehr stark und
  3. sie sind nicht komplett biologisch abbaubar.

 

Pflanzenstreu

Pflanzenstreus basieren auf Pflanzenfasern, wie der Name schon sagt. Auch diese Streus gibt es sowohl mit als auch ohne Klumpeigenschaft. Pflanzenstreus verfügen aufgrund des Kapillarsystems der verwendeten Pflanzenfasern über eine hohe Saugkraft und binden Gerüche sehr effektiv.
Im Gegensatz zum Bentonitstreu sind sie wesentlich leichter, stauben weniger und sind komplett biologisch abbaubar. In den meisten Fällen ist eine Streu auf pflanzlicher Basis verdaulich, was sie zum idealen Streu für Kitten macht, die ihren Toiletteninhalt gern einmal probieren und die Streu fressen. Der Nachteil liegt allerdings auch in der Leichtigkeit der einzelnen Streustücke, sie verteilen sich leichter und schneller in der ganzen Wohnung.

Silikatstreu

Silikate sind einfach ausgedrückt Salze. Bei den für Katzenstreu verwendeten Silikaten handelt es sich um ein sehr saugfähiges und natürlich vorkommendes Produkt. Im Gegensatz zu den beiden vorher erwähnten Streus ist es nur als nicht klumpende Streu erhältlich. Ein Vorteil liegt in der Staubarmut, daher ist Silikatstreu auch sehr gut für Allergiker geeignet. Außerdem ist das Streu auch wesentlich leichter als Bentonitstreu.

Die Qual der Wahl

Welche Streu nun für Sie und Ihre Katze die beste ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Ein wichtiger ist Ihre Nase; jeder Mensch hat ein anderes Geruchsvermögen, der eine riecht bei Holzstreu keinen Toilettengeruch, dem anderen stinkt es bei Silikatstreu zu sehr. Da hilft nur Ausprobieren. Ein beinahe noch gravierenderer Faktor sind Ihre Katzen. Manche bevorzugen sehr feine Streu, anderen ist die Buddelqualität sehr wichtig. Wenn Sie nacheinander verschiedene Streus ausprobieren, sollten Sie am besten immer ein Klo mit der gewohnten Streu gefüllt lassen. So können Sie auch sehr gut beobachten, ob sie die neue besser annimmt oder weiterhin die "alte" Einstreu bevorzugt. Unterschätzen Sie Ihre Katzen bitte nicht. Für manch ein Unsauberkeitsproblem hat sich letztendlich schon eine neue Streu als verantwortlich gezeigt, die Mensch so gerne genommen hätte, wo die Katze aber ganz anderer Meinung war. DIE perfekte Streu gibt es nicht. Irgendwelche Kompromisse hinsichtlich Staub, Geruch oder Gewicht muss man immer eingehen.

Wir benutzen :

 


 

Unsauberkeit bei Katzen

Unsauberkeit bei Katzen ist ein sehr wichtiges und leider auch oft falsch behandeltes Thema, da in diesem Zusammenhang so manches Ammenmärchen weit verbreitet ist. Mit diesem Artikel zeigen wir mögliche Gründe auf, warum es bei Katzen zu Unsauberkeit kommen kann.

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Protestpinkeln gibt es nicht!

Das Wort Protest ist in diesem Zusammenhang völlig falsch. Eine solche Form des Protestes à la „dem Menschen zeig ich es aber und pinkel ihm aufs Bett“ kennen Katzen nicht. Aus diesem Grund fange ich mit einer kleinen Einführung über das Verhalten von Katzen an.
Anders als bei uns Menschen dienen Urin und Kot den Katzen auch als Kommunikationsmittel. In der freien Natur werden damit Grenzen geruchlich signalisiert und verschiedene Botschaften wie zum Beispiel ein „ich war da“ oder „ich bin rollig“ hinterlassen. Letzteres erfolgt meisten in Form von Harnmarkieren, dazu spritzt eine Katze etwas Urin stehend (!) an eine Wand, einen Baum oder ähnliches.
Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass Katzen ihren Urin und Kot nicht wie wir Menschen generell „eklig“ finden. Er stört sie nur dann, wenn er nicht am „richtigen“ Ort platziert ist.
Wenn eine Katze – egal, ob Wohnungskatze oder Freigänger – unsauber wird, dann gibt es immer eine Ursache. Diese ist kein Protest sondern eine Mitteilung an uns. Diese Mitteilung kann entweder direkt oder indirekt sein, unsere Aufgabe ist es, mittels Ursachenforschung den Grund herauszufinden.

Wichtig!
Bitte nehmen Sie die Unsauberkeit in keinem Fall persönlich,
denn Ihre Katze zeigt dieses Verhalten nicht um Sie zu ärgern.

Am besten beseitigen Sie die Hinterlassenschaften ruhig und kommentarlos. Wenn der Grund gefunden ist, kann er beseitigt werden und alles ist wieder im Lot.

Allererste Maßnahme bei Unsauberkeit von Katzen

Der erste Weg führt immer zum Tierarzt! Als erstes muss immer eine körperliche Ursache ausgeschlossen werden - unsere Katzen sind Meister im Verstecken von Krankheitssymptomen. Auch dieses Verhalten ist fest in ihrer Natur verankert, eine kranke Katze wird von anderen Katzen anders behandelt, weil sie „schwach“ ist. Es gibt unzählige Fallbeispiele von Katzen mit Blasenentzündung oder Harngries, die teilweise jahrelang unsauber waren. Ihr Mensch glaubte, sie seien gesund! Deswegen die dringende Bitte: Lassen Sie bei Unsauberkeit Ihrer Katze immer als erstes den Urin untersuchen.
Erst wenn ein Tierarzt keine körperlichen Erkrankungen feststellen kann, beginnt die Ursachenforschung.

Welche Formen der Unsauberkeit gibt es?

Harnmarkieren: Wie oben schon erwähnt, ist dies ein völlig normales Kommunikationsmittel von Katzen. Es wird in der Regel stehend durchgeführt, bestimmte Wegstellen und markante oder soziale Punkte werden mit etwas Urin bespritzt. Vor allem unkastrierte Katzen, rollige Katzen, freilebende oder Freigänger-Katzen und/oder in großen Gruppen zusammenlebende Katzen markieren auf diese Weise regelmäßig. Kastrierten Wohnungskatzen dagegen reicht meist das Kratzmarkieren und das Verteilen ihrer Duftstoffe (Pheromone) mittels Reiben von Kopf und Körper an prägnanten und sozial wichtigen Gegenständen und Ecken. Jenseits des Harnmarkierens wird die Katzentoilette normal genutzt.

  • Unsauberkeit Urin: Der Unterschied zum Harnmarkieren liegt zum einen in der hockende Position beim Urinieren und zum anderen in der Harnmenge. Der gesamte Blaseninhalt wird an der gewählten Stelle hinterlassen.
  • Unsauberkeit Kot: Der Kot wird außerhalb der Katzentoilette hinterlassen.

Diese Unterscheidungsformen sind wichtig, weil sie erste Hinweise für die Ursachenforschung geben.

  1.  Ursachenbereich :  Die Katzentoilette
    Eine sehr häufige Ursache für Unsauberkeit jeglicher Art ist die Toilette selbst. Eine neue Streu, ein Schreckerlebnis auf dem Klo durch lauten Knall von draußen, eine veränderte Position oder auch ein nicht ausreichend gereinigtes Klo können die Ursache für Unsauberkeit sein. Deswegen ist es sinnvoll, diesen Bereich gründlich zu überprüfen und einiges auszuprobieren, bevor man sich den anderen Bereichen zuwendet.
    Bitte gehen Sie nicht davon aus, dass etwas das jahrelang auf eine bestimmte Weise gehandhabt wurde, die Katze heute nicht plötzlich stört. Das kann eine neue Streu sein, die für Sie vielleicht günstiger ist, für Ihre Katze aber den „Weltuntergang“ bedeutet. Ähnliches gilt auch für neue Putzmittel, die Sie zum Reinigen des Klos verwendet haben oder auch nur, dass das bekannte Streu auf einmal mehr staubt.
  2.  Ursachenbereich  :  Störungen und Missempfinden auf der Katzentoilette
    Katzen wollen bei ihrem „Geschäft“ ungestört sein. Sie fühlen sich während der Sitzung verwundbarer, weil sie beschäftigt sind und nicht sofort einen Angreifer abwehren könnten. Das gilt auch für Wohnungskatzen, die ihr natürliches Verhalten auch im Haus zeigen.
    Missempfindungen: Damit sind körperliche Störungen gemeint. Wenn Ihre Katze zum Beispiel gerade Kot absetzt und etwas im Kot piekst sie dabei, dann ist ihre natürliche Reaktion die Flucht. Die Folge: Sie finden den Kot verteilt in Ihrer Wohnung. Eine weitere Folge kann sein, dass Ihre Katze diese Toilette für den Kotabsatz in Zukunft meidet, weil sie den Schmerz mit der Toilette und nicht mit dem Kotabsatz als solchen verbindet. Gleiches gilt auch fürs Urinieren. Blasenentzündungen sind sehr schmerzhaft beim Harnabsatz, die Katzenlogik könnte ein Meiden des Klos sein, weil „es“ ja Schmerzen verusacht.
    Störungen von außen: Hier ist alles mögliche denkbar. Angefangen von einer anderen Katze, die sie dort belauert; gleiches gilt auch für kleine Kinder, die die Katze auf der Toilette bedrängen; eine rumpelnde Waschmaschine, ein pfeifendes Warmwasserrohr oder andere Dinge. Eine Katzentoilette mit Haube oder ein Standplatz der Toilette in der Wohnung, bei dem die Katze sich dauernd durch vorbeigehende Personen gestört fühlt - das alles kann bei Ihrer Katze zur Wahl eines anderen Ortes für ihre Geschäfte führen.
  3. Ursachenbereich: Veränderungen im Leben der Katze
    Katzen sind Gewohnheitstiere und haben gerne einen geregelten Tagesablauf. Kleine positive Überraschungen sind willkommen, aber größere können ihr Sicherheitsgefühl empfindlich beeinträchtigen. Im Folgenden finden Sie eine Liste von Veränderungen, die bei anderen Katzen zu Unsauberkeit geführt haben:
  • Umzug – Revierwechsel
  • andere Anwesenheitszeiten des Menschen bei Arbeitsplatzwechsel
  • neuer Lebenspartner
  • Familienzuwachs – ein Baby wurde geboren oder ein Hund zog ein
  • ein Familienmitglied, das für die Katze wichtig ist, zieht aus
  • eine neue Katze zieht ein
  • Gerüche neuer Möbel
  • Straßenbaulärm
  • Katze bleibt zu lange alleine
  • Katze ist unterfordert oder gelangweilt
  • sehr lautes Musikhören des Menschen
  • Mensch ist besonders gestresst oder traurig
  • Tod oder Wegzug eines Katzenkumpels
  • Ärger im Revier bei Freigängerkatzen
  • Stress in der Katzengruppe bei Wohnungskatzen
  • Verhaltensveränderungen des Menschen zu seiner Katze
  • Renovierungsarbeiten in der Wohnung

und noch vieles mehr!

Diese Liste kann noch endlos weitergeführt werden. Es läuft aber immer auf einen Punkt hinaus: Ihre Katze ist gestresst oder verunsichert und reagiert auf ihre eigene Art darauf. Sie teilt Ihnen durch ihre Unsauberkeit mit, dass da etwas ist, was sie ängstigt.

Ein möglicher Grund kann sein, dass Ihre Katze ihren körpereigenen Geruch in ihrem Lebensumfeld verstärken will. Katzen markieren tagtäglich ihr Revier durch Kratzmarkieren und durch Reiben ihres Körpers an Gegenständen mit ihren Geruch, erst wenn es für ihre Katze nach ihr selbst – oder im Falle von mehreren, nach dem Gruppenduft ihrer Katzengruppe -  riecht, fühlt sie sich sicher und geborgen. Eine verunsicherte Katze kann mit der Verstärkung ihres Duftes – eben durch den Geruch ihres Urins – reagieren. Ein anderer möglicher Grund kann eine Botschaft mit dem „Katzenduft“, eine Botschaft an den neuen Freund, an die neue Katze oder an Sie sein. Welche Botschaft es ist, gilt es herauszufinden.

  1. Ursachenbereich: Katze kennt keine Katzentoilette

Bei Katzen, die auf der Strasse gefunden wurden und bei von einem Bauernhof stammen kann es sein, dass diese Katzen noch nie eine Katzentoilette gesehen haben oder in ihrer Kindheit auf eine andere „Kloform“ geprägt wurden. Als erstes gilt es herauszufinden, was für ein Material diese Katze bisher als Toilette nutzte. Oftmals handelt es sich um Sand, Erde, alte Decken im Stall, Papier oder ähnliches. Wenn man weiß, was sie als Kloeinlage bevorzugt, sollte das neue Katzenklo damit gefüllt werden. Sobald sie nun dieses Toilette als solche akzeptiert, mischt man nach und nach Katzenstreu bei, bis sie ein reines Katzenstreuklo akzeptiert. Dies kann auf jeden Fall mehrere Wochen dauern.

  1. Ursachenbereich: Die Vorgeschichte Ihrer Katze

Nicht jede Katze hatte eine artgerechte Katzenkindheit, nicht jede Katze zieht im Kittenalter bei uns ein. Solche Katzen bringen ihre Vorgeschichte mit, oftmals ist sie uns auch nicht ausreichend oder gar überhaupt nicht bekannt. Mögliche Ursachen können auch in der Vergangenheit Ihrer Katze zu finden sein. Je mehr Informationen Sie vom vorherigen Halter oder dem Tierheim / der Tierschutzorganisation bekommen können, desto eher haben Sie eine Chance, die genaue Ursache zu erkennen.

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Lösung des Unsauberkeitsproblems

Als erstes, es gibt selten eine „Sofort-Lösung“. Ihre Katze ist schließlich ein Lebewesen und kein Auto, an dem nur eine Schraube festgezogen werden muss. Wie bisher dargelegt, muss die Ursache für die Unsauberkeit herausgefunden werden, dann kann man eine Lösung erarbeiten.

Wichtig! Bitte vergessen Sie Ratschläge à la „Katze mit der Nase in den Urin tunken“ und schimpfen Sie nicht mit ihr. Eine Bestrafung verschlimmert die Situation nur, denn Ihre Katze hat nichts Falsches gemacht, sie reagiert nur auf ihre katzentypische Art und Weise. Im Gegenteil, wenn Ihre Katze Ihren Ärger spürt, kann es die Unsauberkeit noch verstärken!

Auch weiß eine Katze nach ca. 4 Sekunden nicht mehr, was sie gerade gemacht hat. Wenn Sie nun 1 Stunde später eine Pfütze im Zimmer entdecken und deswegen mit ihr schimpfen, kann die Katze Ihre Handlung nicht mit ihrer eigenen verknüpfen.

Diese 4 Sekunden gelten auch für Lob. Und Lob ist generell und bei diesem speziellen Thema sehr, sehr wichtig! Ein ausgiebiges Lob zur rechten Zeit wirkt bei Ihrer Katze positiv verstärkend, zeigt ihr auf eine angenehme Art und Weise, welches Verhalten erwünscht ist. Mit Lob sollten Sie niemals sparen, Katzen hören und brauchen das genauso wie wir Menschen. Sie loben übrigens richtig, wenn Sie ein zufälliger Zuhörer für verrückt erklärt ob Ihrer Überschwenglichkeit. Also Loben Sie, was das Zeug hält, wenn Ihre Katze die Katzentoilette benutzt hat, und zwar innerhalb von 4 Sekunden nach dem Klogang.

Letztendlich lassen sich fast alle Ursachen auf einen Nenner bringen: Ihre Katze ist gestresst oder verunsichert. Und alles Schimpfen, Ärgern oder gar Bestrafen von Ihrer Seite vergrößert diesen Stress. Dies führt wiederum zu vermehrter Unsauberkeit.

Falls der Tierarzt eine körperliche Ursache feststellt, wird diese medizinisch behandelt und in der Regel ist Ihre Katze dann auch wieder stubenrein. Falls sie jedoch vollkommen gesund ist, gilt es den Grund des Stresses Ihrer Katze herauszufinden. Die auf Verhalten spezialisierte Tierärztin Sabine Schroll hat es in einem sehr treffenden Satz auf den Punkt gebracht:

Think Cat – Denke wie eine Katze

Häufig empfiehlt es sich, den Rat eines Profis einzuholen. Zum Beispiel den eines auf Katzenverhalten spezialisierten Tierarztes oder eines guten Katzentherapeuten. Zum einen ist ein Außenstehender nicht „betriebsblind“ wie Sie selbst als Betroffene, zum anderen verfügt er über ein sehr großes Fachwissen und erkennt meistens viel schneller die Ursache. Sie sparen damit eine Menge Zeit, Geld und vor allem Nerven - nicht nur Ihre, sondern auch die Ihrer Katze.

Er zeigt Ihnen nicht nur die Ursache, er hilft Ihnen auch bei der Bewältigung und gibt Ihnen – falls der Grund es erforderlich macht – einen Therapieplan an die Hand. Außerdem steht er Ihnen immer wieder bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite.

In manchen Fällen ist auch eine unterstützende medikamentöse (Homöopathie, Bachblüten, Psychopharmaka) Therapie erforderlich, weil eine reine Ursachenabstellung nicht ausreichen würde. Diese sollte durch einen Tierarzt erfolgen, da vorher immer eine gründliche Untersuchung – auch auf das Verhalten bezogen – durchgeführt werden muss.

Neben der Ursachenforschung gibt es noch ein paar weitere Punkte, die sich ergänzend als sehr hilfreich erwiesen haben:

Uringeruch:
 Die Nase unserer Katze ist ungleich feiner, als unsere menschliche. Wenn wir auf der bepinkelten Stelle keinen Urin mehr riechen, heißt das noch lange nicht, dass das auch für Ihre Katze so ist. Und nach Katzenlogik ist jeder Ort der nach Urin riecht auch ein Klo. Nicht jedes Putzmittel ist wirklich geeignet, den Geruch auch für die feine Katzennase restlos zu tilgen, Ammoniakhaltige Putzmittel können sogar zum Urinieren animieren.

Pheromone:
Wie oben schon näher beschrieben, brauchen unsere Katzen ihren Pheromonduft, um sich sicher zu fühlen. Diese Pheromone gibt es auch künstlich als Stecker für die Steckdose beziehungsweise als Spray. Dauerhaft in der Steckdose verbleibend, verteilt ein Sensor die richtige Dosis und viele Katzen fühlen sich sehr schnell sicherer:

Pheromon Feliway bekommen Sie in der Tierarztpraxis.

Unsauberkeit an bestimmten Orten:
 Wenn Ihre Katze sich für einen bestimmten Ort entschieden hat, kann es nach gründlicher Reinigung sehr sinnvoll sein, dort vorübergehend ein Katzenklo aufzustellen. Sollte sie es dort nutzen, ist ein wichtiger Schritt schon getan.

Schutz von Betten und Möbeln:
Wenn Ihre Katze akut unsauber ist und sich Ihr Bett, Sofa oder ähnliches ausgesucht hat, dann erleichtert es Ihr Wohlbefinden, wenn Sie diese Gegenstände vorübergehend schützen. Für Bett oder Sofa empfiehlt sich zum Beispiel eine entsprechend große Wachstuchtischdecke – gibt’s am laufenden Meter – die für eine gewisse Zeit Ihre Tagesdecke ersetzt. Teppiche kann man zwischenzeitlich zusammenrollen und erst nach Klärung der Situation wieder ausrollen. Gleiches gilt für Badvorleger.

Ein letzter Tipp

Bitte versuchen Sie, die Situation gelassen zu nehmen. Wie in jeder guten Beziehung gibt es auch in der Beziehung zu einem Tier Höhen und Tiefen. Je schneller Sie die Ursache für das Unbehagen Ihrer Katze finden und beseitigen, desto schneller fühlt sich Ihre Katze wieder wohl und geborgen und die Unsauberkeit hat ein Ende. Ihre Gelassenheit wird Ihrer Katze helfen!

Doch zurück zum Katzenklo. Katzenfreunde schätzen an ihren felligen Mitbewohnern, dass sie nicht wie Hunde mehrmals täglich Gassi gehen müssen, sondern daran gewöhnt werden können, eine Katzentoilette in der Wohnung zu benutzen. Das liegt an dem normalen Revierverhalten von Katzen, wenn sie draußen leben. Auch dort haben sie ihre festen Orte, meistens nach Kot- und Urinplätzen unterteilt. Je nach Größe des Reviers gibt es einen oder mehrere solcher Anlaufstellen. Sie sind oftmals an den Reviergrenzen zu finden. Damit markieren sie ihr Revier, der Kot riecht für Katzen auch aus einer Erdschicht heraus, andererseits provozieren sie keine anderen Katzen mit ihrem unbedeckt herumliegenden Kot.

Katzen, die ihren Kot nicht verbuddeln, betonen entweder innerhalb einer Katzengruppe eine gewisse dominante Stellung oder wollen ihre bisherige Stellung verändern.

Das Kloverhalten von Katzen dient also nicht ausschließlich zur Entsorgung der Exkremente, sondern auch als Kommunikationsmittel.

 

Welche Katzentoiletten gibt es?

Die Heimtierzubehör-Hersteller bieten die verschiedensten Formen an. Die wichtigste Unterscheidung liegt zwischen offenen Klos und Haubentoiletten. Manche Katzen haben das Bedürfnis, ihre Umgebung bei ihrem Klogang gut überblicken zu können. Andere ziehen die Abgeschiedenheit einer Haube vor. Diese beiden Kloformen gibt es in verschiedenen Größen und Formen, passend für Ecken oder gar „selbstreinigend“.
Da viele Katzen zum ausführlichen Buddeln und Scharren neigen, ist ein für den Menschen wichtiger Punkt die Höhe der Ränder, denn je höher ein Klo, desto weniger Streu kann die Katze darüber hinwegschauffeln.

Kreative Katzenhalter haben inzwischen auch noch andere Gefäße als die handelsüblichen Katzenklos entdeckt. Mörtelwannen, Babybadewannen oder bestimmte Aufbewahrungskisten vom großen schwedischen Möbelhaus bieten einen wesentlich höheren Rand als die eigentlichen Katzentoiletten, ohne für die Katze zu hoch zu sein. Diese Variante wird vor allem auch gerne von Menschen genutzt, die einem vierbeinigen Stehpinkler ein Heim bieten. Durch die wesentlich höhere Umrandung kann auch bei diesen nichts mehr daneben gehen.

Wir benutzen :

 

oder

 

Zubehör zum Katzenklo

Natürlich gibt es schönere Dinge im Leben, als ein Katzenklo zu reinigen, deswegen hat sich die Industrie auch einiges einfallen lassen, um unser Leben bei dieser Tätigkeit zu vereinfachen. Es gibt die unterschiedlichsten Katzenstreuschauffeln, Vorleger fürs Katzenklo, die die Streuverteilung in der Wohnung durchs Haften an den Katzenpfoten vermindern sollen, spezielle Katzenstreu-Mülleimer, Filter und Deos für Haubentoiletten, Plastikeinlagen zur leichteren Entfernung vom gesamten Streu und die oben schon erwähnten unterschiedlichsten Katzenstreus mit oder ohne Eigenduft. Über Sinn oder Unsinn kann man diskutieren. Sie entscheiden, was Sie für sinnvoll halten. Ihre Katzen entscheiden, ob Sie es nutzen dürfen.

 

Welcher Ort ist der beste für die Katzentoilette?

Über die Wahl des Ortes können Sie und Ihre Katze sehr unterschiedlicher Meinung sein, entscheidend ist hierbei aber die Meinung Ihrer Katze, da es sonst zu Unsauberkeit kommen kann.

Aus Katzensicht völlig unmögliche Orte sind:

  • in Futterplatznähe
  • in Wasserplatznähe
  • neben Waschmaschinen oder ähnlich krachmachenden Dingen
  • an unruhigen, stark von Ihnen benutzten Orten

Suchen Sie in Ihrer Wohnung ruhige Orte für die Katzentoiletten aus, Ihre Katze wird es Ihnen danken! Sollten Sie mehrere Klos haben, ist es besser, sie an verschiedenen Orten zu verteilen. Zwei direkt nebeneinander stehende Klos können von Ihrer Katze als eines angesehen werden. Katzen fühlen sich während des Urinierens und Kotens leichter verwundbar, das ist mit eine Ursache, warum der richtige Ort so eine wichtige Rolle spielt, genauso wie die Anzahl der Klos.

Wie viele Toiletten braucht eine Katze zum glücklich sein?

Als Antwort gibt es eine ganz klare Regel von den Katzenpsychologen: mindestens 1 Klo mehr, als Katzen bei Ihnen leben!

Das hängt zum einen mit dem oben beschriebenen natürlichen Revierverhalten von frei lebenden Katzen zusammen, aber auch im Falle von mehreren Katzen mit der interkätzischen Diplomatie. Manche Katzen haben das tief verwurzelte Bedürfnis, Urin und Kot nicht an den gleichen Stellen zu verscharren. Andere wiederum wollen ihre Exkremente nicht am gleichen Ort verscharren wie die anderen. Oder – im Falle von mehreren Katzen – zwei Katzen müssen gleichzeitig aufs Klo. Aufgrund des kätzischen Verhaltenskodex würden zwei erwachsene Katzen niemals zur gleichen Zeit die selbe Katzentoilette benutzen.

Man liest immer wieder, dass Menschen mit zwei oder mehr Katzen stolz sagen, dass ihren Katzen eine gemeinsame Katzentoilette reichen würde. Das ist zum einen dann tatsächlich eine Glückssache, das es klappt. Trotzdem haben diese Katzen grundsätzlich ein etwas höheres „Stresslevel“, als wenn mehrere Klos zur Verfügung stünden. Ein gänzlich unwissenschaftlicher Vergleich ist der mit einer Großfamilie, die nur ein Bad mit Toilette zur Verfügung hat. Auch dort klappt es, alle Menschen gehen auf die eine Toilette, zu Reibereien kommt es aber trotzdem.

 

 

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