Ich wünsche mir eine Birmakatze...?

Bevor man sich eine Katze anschafft, sollte man sich gut vor informieren.
Vor allen Dingen, habe ich genügend Zeit für eine Katze und welche Katze passt zu mir.

Es gibt sehr viel Literatur über Katzen und somit ist dies eine Möglichkeit die für sich passende Katze zu finden.

Eine Rassekatze schaut man sich am Besten erst einmal auf einer Ausstellung an.

(Adressen und Termine findet man im Internet und in den Katzenzeitschriften).

Adressen von Züchtern findet man im Internet unter der jeweiligen Rasse (eigene Homepage) oder über Vermittlungen. Jeder Katzenclub verfügt über eine Züchterliste.http://www.birma-club.de/cms/Startseite/index-a-11.html

Bevor Sie eine Katze (oder besser noch zwei Tiere) zu sich nehmen, sollten Sie folgende Punkte sehr gut überlegen:

  • Erlaubt Ihr Mietvertrag Tierhaltung?
  • Hat eine Katze in Ihrer Wohnung genügend Bewegungsfreiheit, evtl. sogar einen Balkon, der abgesichert werden kann oder weitgehend gefahrlose Freigangmöglichkeit?
  • Sind alle in Ihrem Haushalt lebende Personen mit der Anschaffung eines Haustieres einverstanden?
  • Ist sicher, dass keine Person in Ihrem Haushalt eine Tierhaarallergie hat?
  • Haben Sie genügend Zeit für eine Katze?
  • Haben Sie jemanden, der im Falle von Urlaub die Katze versorgt?
  • Können Sie Erbrochenes oder auch einmal Durchfall aufwischen?
  • Können Sie täglich zweimal die Katzentoilette saubermachen?
  • Können Sie über Kratzspuren an Möbeln und Katzenhaare auf der Couch (im Bett) hinwegsehen?
  • Können Sie es hinnehmen, dass die Katze auch einmal einen Blumentopf umwirft?
  • Sind Sie bereit und in der Lage, ca. 40,00 EUR pro Monat für Futter und Streu auszugeben?
  • Sind Sie bereit und in der Lage, die Katze regelmäßig einem Tierarzt vorzustellen?
  • Wissen Sie, wie alt eine Katze werden kann?
  • Haben Sie schon einmal ein Fachbuch über Katzen gelesen?

Können Sie alle diese Fragen mit einem klaren JA beantworten, dann sind auf dem besten Wege, ein guter "Menschomat" zu zu werden...

Artgerechte Haltung von Katzen

Man liest immer häufiger von der artgerechten Haltung von Katzen, ihr Ziel ist die Zufriedenheit und das Glück unserer Hauskatzen. Das Wort „artgerecht“ steht in diesem Zusammenhang für folgende Aspekte des Katzenlebens:
  • Haltungsbedingungen
  • Einzel- oder Gruppenhaltung
  • Umgang
  • Ernährung
  • Gesundheit

Nicht wenige Menschen – vor allem viele, die nicht mit Katzen zusammen leben – sind der Meinung, dass einzig der unkontrollierte Freigang eine artgerechte Haltung von Katzen sei. Dem will ich an dieser Stelle und mit diesem Artikel widersprechen! Zu einer artgerechten Haltung zählen alle Aspekte eines Katzenlebens und unkontrollierter Freigang in einer risikoreichen Gegend verkürzt die Lebenserwartung der Katze um rund die Hälfte.

Studien haben gezeigt, dass Katzen in reiner Wohnungshaltung oder einem gesicherten Freigang inzwischen eine Lebenserwartung von durchschnittlich 15 Jahren haben, in Einzelfällen werden diese Katzen heutzutage durchaus auch 20 oder gar 25 Jahre alt. Dies liegt vor allem am geringeren Risiko als dem ungesicherten Freigang, aber auch an der guten Ernährung und einer regelmäßigen medizinischen Betreuung. Katzen aus dem ungesicherten Freigang haben dagegen nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund 8 Jahren. In den 80er Jahren wurden in Schweden und Frankreich Studien in freilaufenden Katzenpopulationen, die nicht vom Menschen versorgt wurden, durchgeführt. Diese Katzen hatten nur eine durchschnittliche Lebenserwartung von 1,5 bis 4,2 Jahren.


Unsere Zivilisation, das Leben in Großstädten und Ballungszentren bringt auch für unsere Haustiere Veränderungen mit sich. Wir Menschen sind dadurch aufgefordert, über adäquate Alternativen zum ländlichen Leben im Einklang mit der Natur nachzudenken. Dies gilt in der Folge natürlich auch für eine artgerechte Haltung von vor allem Hunden und Katzen in den menschlichen Ballungsgebieten. Denn wenn nur Menschen auf dem Lande Tiere halten dürften, müssten wir die Zahl der Tierheime vervielfachen. Aus diesem Grund ist es meines Erachtens nach sehr wichtig, sich mit der Frage nach dem Artgerechten für Katzen intensiv auseinander zusetzen.

Laut dem deutschen Tierschutzgesetz (TSchG) vom 18. Mai 2006 heißt es:

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,


1.    muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2.    darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3.    muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.


Haltungsbedingungen



Es gibt drei verschiedene Haltungsbedingungen von Hauskatzen:

Wohnungshaltung:

Die Katze lebt nur in der Wohnung, eventuell steht ihr ein gesicherter Balkon zur Verfügung. In Großstädten ist eine andere Haltung als diese aufgrund der gefährlichen Umgebung nicht möglich. Doch auch eine reine Wohnungshaltung kann man artgerecht gestalten. Mehrmaliges gemeinsames Spielen pro Tag, wobei die Katze sich richtig austoben und auspowern soll, verschaffen ihr ein ähnliches Maß an Bewegung wie Freigang. Die Wohnungseinrichtung sollte auch auf die Bedürfnisse der Katze eingehen. Verschiedene Klettermöglichkeiten, ein Catwalk in luftiger Höhe und viele Kuschelplätze sind wichtig. Außerdem sollte der Mensch zusätzlich noch den Alttag – neben der für die Katze elementaren Routine – regelmäßig abwechslungsreich gestalten. Indem man ihr immer wieder kleine neue Gegenstände mitbringt, mit Kartons alle paar Tage die Wohnung umdekoriert und vor allem artgerecht mit ihr umgeht, kann man für einige Abwechslung sorgen. Zum Schutz der Katze sollten Fenster und Balkon katzensicher gemacht werden, Stürze aus großer Höhe und das Kippfenster-Syndrom sollten unbedingt vermieden werden. Die meisten Katzen lieben „ihren“ Balkon, vor allem wenn er katzengerecht gestaltet ist.

Gesicherter Freigang:

Die Katze kann neben der Wohnung oder dem Haus auch den Garten oder ein Freigehege frei nutzen. Ein gesicherter Garten ist ein Garten, den die Katze aufgrund eines katzensicheren Zaunes oder ähnlichem nicht verlassen kann. In meinen Augen ist es die optimalste Katzenhaltung, doch vor allem in Großstädten hat leider nicht jeder Mensch einen Garten. Der Garten oder das Freigehege können mit einfachen Mitteln für die Katze sehr interessant gestaltet werden. Naturstämme aus dem Wald, Outdoor-Kratzbäume, kleine Höhlen oder Teiche sind aus Katzenperspektive wunderbare Tummelplätze.

Ungesicherter Freigang:

Die Katze kann sich überall hin frei bewegen, auch über den Gartenzaun hinweg. Wie oben schon erwähnt ist diese Haltungsform – was die Lebenserwartung der Katze betrifft – die risikoreichste. Oftmals kommen Freigängerkatzen auch mehrere Tage hintereinander nicht nach Hause und zurück bleibt der Mensch der sich große Sorgen macht. Die Gefahren für Freigängerkatzen in unseren Breitengraden sind mannigfaltig. Es ist sehr wichtig feste Fütterungsroutinen und für die Katze damit verbundene Geräusch (zum Beispiel Klappern mit der Leckerlidose) zu etablieren, das erhöht die Chance, dass die Katze regelmäßig nach Hause kommt. Auch bei dieser Haltungsform ist ein artgerechter Umgang mit der Katze wichtig. Außerdem je mehr man feste Zeiten mit der Katze verbringt und ihr Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt, desto enger bindet sich die Freigängerkatze an den Menschen.


Einzel- oder Gruppenhaltung

„Katzen sind Einzelgänger“ ist ein viel zitierter Satz, doch er ist falsch. Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger. Im Gegenteil, Katzen sind sehr gesellige Tiere mit einer ausgefeilten Diplomatie. Katzenpopulationen, die wild leben, schließen sich fast immer in Gruppen zusammen.

Natürlich gibt es Ausnahmen die die Regel bestätigen, es gibt Einzelgängerkatzen. Doch in den meisten fällen wurde sie durch uns Menschen zum Einzelgänger gemacht. Katzen die zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt wurden – sie sollten frühestens ab der 12. Lebenswoche getrennt werden – fehlen oftmals wichtige soziale Umgangsformen, die sie mit ihren Geschwistern zusammen gelernt hätten. Katzen die schon eine längere Zeit einzeln gehalten werden „verlernen“ die Kontaktfähigkeit zu anderen Katzen. Leider leben in Deutschland rund 69 % aller Katzen in Einzelhaltung, nur 24 % teilen sich ihr Leben mit einer anderen Katze und bedauerlicherweise nur rund 7 % leben mit mehreren Katzen zusammen.

Allerdings muss man bei der Vergesellschaftung von mehreren Katzen auch auf einiges achten. Nicht jede Katze passt zu jeder Katze, Katzen müssen sich nicht zwangsläufig verstehen nur weil beide Katzen sind. Alter, Geschlecht und Charakter, manchmal auch die Rasse, sind wichtige Faktoren, die zusammenpassen müssen. Eine Seniorkatze wäre mit einem Kitten völlig überfordert, in so einem Fall ist es besser zwei Kitten einziehen zu lassen. Zwei dominante Katzen könnten zu ewigen Streithähnen werden, aber auch eine sehr dominante Katze würde eine ängstliche Katze möglicherweise unterbuttern. Dies sind nur drei mögliche Beispiele, eine sorgfältige Wahl ist für die Vergesellschaftung sehr wichtig.

Im folgenden Artikel finden Sie einige Informationen über die richtige Wahl und das Zusammenführen von Katzen:

Zusammenführung von Katzen

Fazit: Einzelhaltung ist für Katzen nicht artgerecht, es sind gesellige Tiere, die die Gesellschaft von anderen Katzen brauchen und genießen.


Artgerechter Umgang

Katzen sind Katzen und keine Kinder oder menschenähnliche Wesen. Wir neigen häufig dazu das Verhalten von Katzen zu vermenschlichen, doch damit tun wir ihnen nichts Gutes. Es liegt an uns, die Sprache und das grundsätzliche Wesen von Katzen zu erlernen und zu verstehen, damit wir artgerecht mit ihnen umgehen können. Katzen sind wundervolle Wesen und wenn wir unser Leben mit Katzen teilen, entdecken wir eine spannende Welt, nämlich die Welt aus der Sicht unserer Katzen.

Für unsere Katzen sind wir in der Regel eine sehr große Katze, oftmals bauen sie zu uns eine ähnliche Beziehung wie zu ihrer Mutterkatze auf. Wir versorgen sie mit Essen, wir sind Spielkamerad und verwöhnen sie mit Schmuseeinheiten, im Grunde stehen wir ihnen für alle ihre Belange fast immer zur Verfügung. Ihr Verhalten uns gegenüber ist das angeborene Katzenverhalten, wenn wir dieses Verhalten katzentypisch beantworten, können keine Missverständnisse entstehen. Das bedeutet nicht, dass wir uns nur in Miau-Lauten ihnen gegenüber artikulieren sollen, Katzen lernen auch sehr schnell unsere Töne und „Worte“ zu verstehen, es bedeutet allerdings unsere Katzen nicht mit falschen Erwartungen zu überfordern oder eben ihre Verhaltensweisen zu vermenschlichen. Die auf Verhaltensmedizin spezialisierte Tierärztin Sabine Schroll brachte es mit dem Satz „Think Cat!“ auf den Punkt. Ihre beiden Bücher zum Thema Katzenhaltung sind sehr zu empfehlen um genau dieses zu lernen:

Miez, miez - na komm! Artgerechte Katzenhaltung in der Wohnung

Aller guten Katzen sind . . .? Der Mehrkatzen-Haushalt

Ein nicht artgerechter Umgang mit unseren Katzen kann zu Verhaltensauffälligkeiten wie zum Beispiel Unsauberkeit, Depression oder Vereinsamung führen.


Ernährung

Zoologen weltweit ernähren die ihnen anvertrauten Großkatzen artgerecht in dem sie sie barfen. BARF steht für Biologisch Artgerechte Nahrung. Katzen sind Fleischfresser, das bedeutet, je größer der Fleischanteil ihrer Nahrung ist, desto artgerechter ist sie. Das gesamte Verdauungssystem von Katzen ist auf die Verdauung von Fleisch ausgerichtet, allzu viel Getreide oder minderwertige Proteine können die Verdauung unnötig belasten oder gar zu Verdauungsstörungen führen.

Doch nicht jedem ist es möglich seine Katzen mit rohem Fleisch und den dazu gehörenden Supplementen zu ernähren. Doch das zunehmende Bewusstsein von uns Katzenfreunden hinsichtlich einer gesunden und artgerechten Ernährung für unsere Katzen hat bei der Futterindustrie dazu geführt, dass man inzwischen auch ein breites Angebot an hochwertigen Futtersorten kaufen kann.

In unserem Katzenratgeber finden  Sie viele Informationen über die Ernährung von Katzen:

Katzenratgeber Ernährung


Gesundheit

Mit dem Einzug einer Katze haben wir Menschen neben der Ernährung, der artgerechten Haltung und einem adäquaten Umgang mit der Katze, noch eine weitere Pflicht übernommen: Ihre Gesundheit. Es liegt an uns, unsere Wohnung katzensicher zu gestalten, damit unsere Katzen nicht durch zum Beispiel Haushaltsgefahren gesundheitlichen Schaden erleiden.

Gefahrenquellen für Katzen

Katzen sind Meister im Verstecken von Beschwerden und Schmerzen, deswegen müssen wir ihr Verhalten genau beobachten und im Zweifel einen Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker aufsuchen, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wir tragen die volle Verantwortung für die Gesundheit unserer Katzen. Damit ein Tierarztbesuch nicht zur unnötigen Qual wird und wir auch verstehen, was der Tierarzt sagt um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, haben wir im folgenden Artikel eine Art Checkliste zusammen getragen:

Tierarztbesuch – am Besten gut vorbereiten!

Als erfahrener Katzenhalter kann man auch einige kleinere Wehwehchen selbst behandeln, die Betonung liegt allerdings auf der Erfahrenheit.

Hausapotheke für Katzen

Vorsorge- und Pflegetipps für Katzen

Letztendlich hat Gesundheit wiederum auch etwas mit Ernährung zu tun. Es gibt einige Erkrankungen – vor allem im Alter – die durch eine schlechte Ernährung verursacht werden können.


Eine glückliche Katze

Eine glückliche und zufriedene Katze, das ist unser aller Ziel. Und wir können einiges dafür tun. Vor allem die Katze Katze sein lassen und sie nach Strich und Faden zu verwöhnen und zu lieben.

Neben den im Artikel verlinkten Beiträgen, finden Sie noch viele weitere interessante Themen rund um die Katze – wie zum Beispiel „Kratzmarkieren“ oder „Wenn Katzen alt werden“ – in unserem Katzenratgeber

© Katja Tuszynski 2011 – www.marcating.de

Es ist soweit...

 

Ihr neues Familienmitglied kommt ins Haus. Die ersten Tage im neuen Heim sollten Sie möglichst streßfrei gestalten - kein lauter Kindergeburtstag, keine Party. Berufstätige sollten Ihre Katze zu Beginn eines Wochenendes oder Urlaubes zu sich nehmen, so daß Sie in den ersten Tagen viel Zeit für die Katze haben. Wichtig ist, daß Sie die Katze in den ersten Tagen nicht zu sehr bedrängen, sie muß von selbst auf Ihre Menschen zukommen. In der Regel wird sich eine BKH schnell Ihrem Tagesablauf anpassen und bald ganz selbstverständlich zur Familie gehören.Damit die erste Zeit daheim für Sie und Ihr Kätzchen problemlos verläuft und Sie sich schnell aneinander gewöhnen, einige Verhaltensregeln, die Sie beachten sollten:

• Katzenklo, Schlafplatz, Wassernapf und Futternäpfe sollten in getrennten Ecken oder Räumen stehen, sonst lehnt die Katze deren Benutzung ab.

• Beim Füttern ist die beste Gelegenheit, das Vertrauen einer Katze zu gewinnen, denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Rufen Sie den Namen Ihrer Katze, wenn Sie den Napf auf den Boden stellen.

• Lassen Sie das Kätzchen immer auf sich zukommen, setzen Sie sich auf den Boden und wecken Sie sein Interesse mit einem Gegenstand oder Spielzeug.

• Respektieren Sie den Schlaf und die Meditationsstunden Ihrer Katze. Werden Katzen ständig beim Schlafen gestört, schadet das auf Dauer ihrer Gesundheit.

• Wenn Sie nicht wollen, daß Ihre Katze mit im Bett schläft, müssen Sie vom ersten Tag an die Schlafzimmertür geschlossen halten. Einmal daran gewöhnt, wird eine Katze diesen begehrten Schlafplatz nur ungern wieder aufgeben.

© Dieser Text stammt von Britta Singethan.

tipps zum kauf einer rassekatze



Was macht eine Rassekatze aus?

 

Rassekatzen zeigen neben rassetypischen Merkmalen in Fell, Typ und Körperbau auch einen ganz bestimmten Charakter: aus seriösen Hobbyzuchten kommend, sind sie sehr menschenbezogene Hauskatzen.
Der Züchter kennt jedes seiner Kätzchen genau und wird über die charakterlichen Unterschiede gern Auskunft geben. Sie bekommen also nicht "die Katze im Sack", sondern wissen bereits vorher, ob Sie es mit einer zurückhaltenden Miez oder einem aufdringlichen Schmuser zu tun bekommen!
Mit einer Rassekatze erwirbt man also einen freundlichen Hausgenossen, welcher durch seine Aufzucht optimal auf das Leben mit Menschen vorbereitet ist:. Die Katze hat bisher nur positive Erfahrungen mit Menschen gemacht und ist daher auch Fremden gegenüber aufgeschlossen und zutraulich.

Wie finde ich einen guten Züchter und woran erkenne ich ihn?

Kaufen Sie sich eine Katzenzeitschrift z. B. Geliebte Katze, Our Cats oder Katzen extra. Dort finden Sie nicht nur Anzeigen von Züchtern sondern auch solche von Katzenvereinen. JEDER seriöse Katzenzüchter ist Mitglied in einem seriösen Verein, wie z. B. KFG, RVDE, BEC, BPK, Cats Unlimited oder Tica-Cats.
Rufen Sie die Vereine an und fragen Sie nach Züchtern in Ihrer Nähe! Findet in Ihrem Umkreis eine Katzenausstellung statt? Wunderbar - besuchen Sie diese und informieren Sie sich über die verschiedenen Rassen! Sprechen Sie die Züchter an!! Die meisten Aussteller lieben ihre Katzen sehr und erzählen Ihnen gern von ihren Lieblingen. Ist Ihnen ein Züchter und seine Tiere sympathisch, vereinbaren Sie einen Besuchstermin bei ihm.
Dort sollten alle Katzen in einem sauberen, gepflegten Zustand sein. Die Katzen sollten nicht in ein Zimmer weggesperrt sein, sondern sich möglichst in der ganzen Wohnung frei bewegen können. Manchmal müssen die Kater in einem separaten Zimmer leben, da sie sonst die ganze Wohnung voll pinkeln. Bedenken Sie bitte, Katzenhaltung hinterlässt immer Spuren! Finden Sie in dem Raum, in den Sie geführt werden, keine, so sind die Katzen hier wohl selbst nur zu Besuch: Vorsicht! Gerade in einem Mehrkatzenhaushalt benötigt man mehrere Kratzbäume, am besten deckenhoch und mehrere Katzentoiletten.
Ein leichter Pipi-Geruch sagt nichts über die Sauberkeit in der Wohnung aus, gerade dann, wenn ein potenter Kater vorhanden ist. Werden die Kitten im Wohnzimmer groß gezogen, so wird auf dem Teppich das eine oder andere Malheur passieren bevor die Kitten endlich stubenrein sind! Dort wo mehrere Tiere leben, wird es immer etwas nach Tier riechen! Riecht es dagegen penetrant, so sollte man sich nicht scheuen zu fragen, woran das liegt. Vielleicht ja nur daran, dass der markierende Kater auf dem Flur lebt und Sie gleich beim Eintritt mit seinem Duft einnebelt!
Ein seriöser Züchter versorgt alle seine Katzen mit jährlichen Impfungen und Gesundheitschecks. Fragen Sie danach, dies ist ein kostenintensiver Faktor, der jedoch unabdingbar ist und dem leider viel zu wenig Aufmerksamkeit vom Käufer beigemessen wird.

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Die Katzen sollen hochwertige Nahrung bekommen und evtl. Zusatzstoffe auf Naturbasis. Regelmäßige Ausstellungsbesuche sind für den Züchter wichtig: Der Vergleich mit anderen Katzen zeigt, ob die Katzen rassetypisch und damit zuchtgeeignet sind. Viele Vereine verlangen ein Vorzüglich oder gar ein CAC (Championatanwartschaft) als Zuchttauglichkeitsnachweis.
Zu einer Rassekatze gehört eine Ahnentafel, sie ist sozusagen der Personalausweis der Katze. Sie garantiert dem Käufer auch die optimale Aufzucht des Kittens, da der Züchter durch Wurfabnahmen kontrolliert wird. Eine "Rassekatze" ohne Papiere ist nicht nur deshalb billiger, weil sie keine hat. Papiere kosten ca. 25 bis 40 Euro, je nach Verein - Preisunterschiede entstehen vielmehr bei der unterschiedlichen Aufzucht.
Die sinnlose Vermehrung und Ausbeutung des Muttertieres wird vermieden, wenn der Züchter für seine Kitten Papiere vorweisen kann. Jede Kätzin darf in einer geregelten Zucht innerhalb von zwei Jahren nur drei Würfe zur Welt bringen. Jungtiere werden frühestens mit 12 Wochen abgegeben. Sie sind mehrfach entwurmt und haben eine komplette Grundimmunisierung gegen Katzenseuche/-schnupfen erhalten, dokumentiert im Impfpass, sowie evtl. weitere Impfungen.
In diesem Alter sind sie stubenrein, entwöhnt und charakterlich soweit gefestigt, dass sie ohne Probleme in ein neues Heim umziehen können. Katzen, die bereits mit 9 Wochen oder gar früher abgegeben werden (und dies gilt auch für die "einfache" Hauskatze vom Bauernhof) sind nicht geimpft und ihnen fehlen wertvolle Wochen zur Bildung von Charakter und Sozialverhalten durch den Umgang mit Geschwistern, Mutter und evtl. Mitkatzen. Probleme, wie z.B. Unsauberkeit sind hier oft vorprogrammiert.
Übrigens: Meiner Meinung nach ist eine Katze mit 14 Wochen viel niedlicher als eine mit 8 Wochen! Mit 14 Wochen ist sie so viel mehr Katze, da lohnt sich das Warten allemal!! Ideal ist es, wenn der Züchter auch nach dem Kauf beratend zur Verfügung steht. Übringens: Achten Sie mal auf das Verhalten vieler Züchter - solange Sie Interesse an den Jungtieren zeigen, ist man oft sehr nett. Zögern Sie oder kaufen woanders, zeigt sich schnell ob man nur auf einen raschen Verkauf aus war oder ob man ehrliches Interesse an einem Katzenfreund hatte! Auf dem Gebiet des Follow ups - der Nachbetreuung, egal ob nun ein Kauf zustande kam oder nicht - könnten viele Züchter noch eine Menge lernen!

Das lebhafteste Kätzchen nehmen?

 

Leider wird immer wieder in vielen Artikeln darauf hingewiesen, sich ein lebhaftes, aktives, verspieltes Kätzchen auszusuchen. Von einem ruhigen, gar schläfrigen Kätzchen wird abgeraten! Dieses ist so allein NICHT richtig! Sind Sie etwa immer fröhlich und gut gelaunt, wollen jederzeit Federball oder Rommée spielen, nur weil Ihre Familie dies vielleicht gerade von Ihnen will? Oder haben Sie auch mal schlecht geschlafen oder sind sonst wie verstimmt und ärgern sich, wenn plötzlich unangemeldet Besuch vor der Tür steht? Wenn also "Ihr" Traumkätzchen nun gar nicht spielen, sondern nur schlafen will, dann fragen Sie doch den Züchter, wann die Kätzchen normalerweise wach sind und vereinbaren einen zweiten Besuchstermin! Jeder seriöse Züchter wird sich darüber freuen, dass Sie sich offensichtlich ernsthaft interessieren, aber sich und den Katzen noch etwas Zeit geben wollen! Ist der Züchter nicht einverstanden, so wissen Sie wenigstens, dass Sie hier nicht kaufen sollten!

Ich will auch züchten !

DIE Informationsquelle über Rassekatzen, Haltung und Zucht etc. sind Katzenausstellungen. Hier lernen Sie die verschiedenen Rassen kennen und können viele Züchter treffen. Einen guten Einstieg in die Cat Fancy findet man z. B. indem man eine Katze erwirbt und diese als Kastrat ausstellt. Durch Gespräche mit anderen Ausstellern, egal ob Liebhaber oder Züchter und mit Richtern, lernt man so viel über die Rasse und die Katzenzucht im Allgemeinen.

Züchten und Ausstellungen sind sehr teuer. Bevor Sie anfangen, sollten Sie sich darauf vorbereiten, dass Ihr Herz x-mal gebrochen wird.

 

  • Sie werden Jungtiere sterben sehen,
  • Sie werden Zuchtprobleme mit Ihren besten Katzen haben
  • Sie werden Ihren Tierarzt vielleicht um 3 Uhr früh anrufen müssen wegen eines kranken Babies oder Geburtsproblemen
Also sollten Sie sicher sein, einen Tierarzt zu haben, der Verständnis für die Bedürfnisse eines Katzenzüchters hat und bereit ist zu lernen.
  • Sie werden Katzen aus Ihrer Zucht haben, die keinen Blumentopf gewinnen
  • oder gar den Richter beißen
Auf der anderen Seite werden Sie das Wunder der Geburt erleben, Sie werden neugeborene Katzen in Ihren Händen halten, das Vertrauen der Mutter zu Ihnen spüren und wissen, dass sie Sie bei sich haben möchte während der Geburt. Sie werden Richter erleben, die den Typ und die Kondition Ihrer Katzen loben und die Aufregung und Spannung, wenn Ihre Katzen auf die Bühne gehen.

Während dieser Zeit werden Sie viele Züchter und Aussteller treffen. Einige davon werden nett zu Ihnen sein, anderen nicht. Einige werden Ihnen helfen, andere nicht. Sie werden viele Freunde finden und einige Feinde bekommen. Es wird Tage geben, da haben Sie gerade genug Geld um für die Katzen Futter oder für sich etwas zu Essen zu kaufen. Tage, an denen Sie das Geld für eine langersehnte Urlaubsreise an Ihren Tierarzt geben müssen.
Von dem Moment, wo Sie sich entscheiden Katzen zu züchten, machen Sie folgendes Zugeständnis: DIE KATZEN KOMMEN IMMER ZUERST!

Nachdem Sie alle Für und Wieder abgewogen und entschieden haben, ja ich will züchten, sollten Sie einen Züchter finden, der bereit ist, Sie zu begleiten. Vorzugsweise jemand, der die gleiche Rasse züchtet, die Sie züchten möchten. Aber dies ist nicht ausschlaggebend. Überlegen Sie in Ruhe, welche Rasse Sie züchten möchten. Jede Rasse hat ihre speziellen Eigenschaften und Bedürfnisse. Haben Sie nicht viel Zeit und Lust sich der Fellpflege zu widmen, so ist eine Kurzhaarrasse die bessere Wahl. Möchten Sie eine laute, aktive Katze oder lieber eine besonnene ruhige Rasse? Wenn Ihnen die charakteristischen Eigenschaften der einzelnen Rassen nicht bekannt sind, besuchen Sie Katzenausstellungen und sprechen Sie mit den Züchtern.

Abhängig von der Rasse und der Anzahl der Katzen, die Sie haben möchten, müssen Sie entscheiden, wie und wo diese gehalten werden sollen. Sie werden eine größere Anzahl an Katzentoiletten, Futtergeschirr, Decken, Kratzbäumen, Spielzeug etc. haben müssen. Auch wenn Ihre Katzen frei im Haus laufen sollen, so brauchen Sie doch einen Raum, indem eine kranke Katze eventuell isoliert gehalten werden kann.

Erwarten Sie nicht durch den Verkauf von Jungtieren Geld zu verdienen. Bis die Kitten alt genug sind, werden Sie ein kleines Vermögen in Form von Tierarztkosten, Futter und Liebe investiert haben. Sein Sie vorbereitet, Ihre Babies abzugeben und damit ein Stück Ihres Herzens zu verlieren. Egal, wie sehr Sie auch versuchen, sich davon nicht berühren zu lassen - es ist einfach unmöglich, wenn man die Babies zu freundlichen, verspielten, menschenbezogenen Katzen aufziehen möchte.

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Viel Glück!

(c) 1999. Diese Tipps wurden zusammengefasst von Silvia Schlumbaum (SUNWATERS Maine Coon Cattery) aus Delmenhorst. Sie haben für alle Katzenrassen Gültigkeit. Als Quelle für diesen Text dienten zahlreiche Artikel in Katzenzeitschriften, Katzenbüchern und auf Websites von Züchtern und Vereinen. Die Vervielfältigung und Veröffentlichung dieses Textes zu Aufklärungszwecken wird ausdrücklich gewünscht, bitte geben Sie den Namen der Verfasserin als Quelle an! Vielen Dank!



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